Der tabellarische Lebenslauf
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 29. Mai 2024

Tabellarischer Lebenslauf: So geht’s

Im deutschen Sprachraum gilt der tabellarische Lebenslauf als Standard bei Bewerbungen. Der Name leitet sich von der Form ab, bei der alle wichtigen Informationen in übersichtlicher Form und stichwortartig dargestellt werden. Struktur und Aufbau folgen beim tabellarischen Lebenslauf einem vorgegebenen Standard, wobei die Reihenfolge entweder chronologisch oder umgekehrt chronologisch sein kann. In diesem Artikel sehen wir uns an, was den tabellarischen Lebenslauf auszeichnet und wie du ihn erstellen kannst – professionell und zu deinen Bedürfnissen passend.

Was genau ist ein tabellarischer Lebenslauf?

Wenn du dich bei einem Unternehmen in Deutschland, der Schweiz oder in Österreich bewirbst, dann wirst du aller Voraussicht nach einen tabellarischen Lebenslauf schreiben müssen. Nur in Ausnahmefällen wird ein ausführlicher oder gar ein handgeschriebener Lebenslauf verlangt. Da kommt es eher schon häufiger vor, dass du nach einem CV nach englischem Vorbild gefragt wirst, vor allem dann, wenn du dich in einem internationalen Unternehmen bewirbst.

Hierzulande gilt der tabellarische Lebenslauf als allgemeingültiger Standard, und das mit gutem Recht: Sein gut strukturierter und übersichtlicher Aufbau erlaubt es dem Leser, wichtige Informationen schnell und einfach zu finden. Das ist gerade für Personaler wichtig, denn so müssen sie nicht viel Zeit mit dem Lesen des Werdegangs verbringen. Selbst wenn digitale Bewerbungsmanagementsysteme zum Einsatz kommen, ist der tabellarische Lebenslauf genau richtig, denn sofern er nicht mit zahlreichen grafischen Elementen aufgepeppt wurde, ist er gut von verschiedenen Software-Programmen lesbar.

Unterscheidet sich der tabellarische Lebenslauf vom Standard-Lebenslauf?

„Tabellarischer Lebenslauf“ ist eigentlich nur eine andere Bezeichnung für den Standard-Lebenslauf, wie er im deutschen Sprachraum verwendet wird. Auch in anderen Ländern folgt die Vita meist einem tabellarischen Aufbau. Die einzelnen Abschnitte sollten dabei einem gewissen Muster folgen und dann entweder in chronologischer oder umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgebaut sein.

Abweichungen davon sind nur zulässig, wenn explizit danach gefragt wird, wenn ein Unternehmen etwa eine ausführliche Vita will. Allerdings hast du eine gewisse kreative Freiheit, sodass du den tabellarischen Lebenslauf in verschiedenen Designs gestalten kannst, die zu dir oder zu deiner Branche beziehungsweise zur angestrebten Stelle passen und du dich von den Mitbewerbern abheben kannst.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie du am besten vorgehst, dann findest du auf CVWizard verschiedene Lebenslauf-Vorlagen und -Muster, die sich schnell und einfach bearbeiten und an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lassen.

Inhalt/Abschnitte eines tabellarischen Lebenslaufs

Ein Lebenslauf setzt sich aus einzelnen Abschnitten zusammen, die obligatorisch sind, da sie Auskunft über die Eignung des Bewerbers für eine bestimmte Stelle oder Tätigkeit geben. Zusätzlich können noch optionale Angaben, etwa zu Hobbys oder Interessen hinzugefügt werden. Die folgenden Abschnitte und Informationen sind verpflichtend:

Persönliche Daten

Die persönlichen Daten sind unerlässlich, denn sie geben Auskunft darüber, wo du erreicht werden kannst, zum Beispiel für Rückfragen oder die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Abgesehen von deinem vollständigen Namen und deinen Kontaktdaten kannst du bei den persönlichen Daten optional noch folgende Informationen anführen: 

  • Links zu LinkedIn-Profil, eigener Webseite oder Portfolio
  • Geburtsdatum
  • Familienstand und Kinder

Ob die persönlichen Daten ganz oben im oder in einer Spalte auf der linken Seite stehen, hängt ganz davon ab, welches Design du für deinen tabellarischen Lebenslauf wählst. 

Ausbildung

Je nachdem, ob du dich für eine chronologische oder umgekehrt chronologische Darstellung deiner Vita entscheidest, folgen entweder die Informationen zur Ausbildung oder jene zum beruflichen Werdegang auf die persönlichen Daten. Gehst du chronologisch vor, dann sollte die Ausbildung zuerst genannt werden. Wichtig ist vor allem der höchste Abschluss, egal, ob das eine Lehre oder ein akademischer Grad ist. Gib jeweils die Institution beziehungsweise den Lehrbetrieb, den Ort und die Dauer der Ausbildung an. 

Beruflicher Werdegang

Die beruflichen Stationen werden im selben Stil wie die Ausbildung dargestellt. Du nennst Arbeitgeber, Ort und Zeitraum der jeweiligen Anstellung. Außerdem solltest du in Stichpunkten noch deine wichtigsten Aufgabengebiete hinzufügen, damit sich der Empfänger ein besseres Bild von deinen bisherigen Tätigkeiten machen kann.

Kenntnisse und Fähigkeiten 

In diesem Bereich listest du besondere Kenntnisse und Fähigkeiten auf, die du im Rahmen oder außerhalb deiner Ausbildung erlernt hast und die für die angestrebte Stelle von Belang sind oder einen Mehrwert darstellen. Das können gewisse

sein. Bedenke: Das Ziel deines Lebenslaufs sollte es immer sein, dich als geeigneten Kandidaten zu präsentieren und im Idealfall hebst du dich mit deinem Profil von deinen Mitbewerbern ab. Überlege daher, welche Kenntnisse und Fähigkeiten im jeweiligen Fall besonders vorteilhaft sein könnten.

Expertentipp:

Ein tabellarischer Lebenslauf gibt zwar eine klare Struktur vor, Bewerber haben aber dennoch Gestaltungsspielraum. Verschiedene Layouts und Designs, von modern über elegant bis kreativ, ermöglichen es Kandidaten, sich rein optisch von den Mitbewerbern abzuheben. Wichtig ist dabei nur, dass der Inhalt nicht durch gestalterische Elemente in den Hintergrund gedrängt wird.

Design und Aufbau eines tabellarischen Lebenslaufs

Ein tabellarischer Lebenslauf ist, wie der Name bereits klar sagt, tabellarisch aufgebaut – daran lässt sich nicht rütteln und dieser Standard sollte auch beibehalten werden. 

Chronologischer versus umgekehrt chronologischer Aufbau

Er bestimmt in gewisser Weise auch den Aufbau der Vita: Das heißt, dass die Abschnitte in einer vorgegebenen Reihenfolge erscheinen sollten, wobei die Ausbildung vor oder nach dem beruflichen Werdegang genannt werden kann. Eine chronologische Auflistung, die mit dem am weitesten zurückliegenden Datum beginnt, sieht vor, dass die Ausbildung zuerst kommt. Beginnst du mit den jüngsten Erfahrungen – wie es immer häufiger gemacht wird – dann werden die beruflichen Erfahrungen vor der Ausbildung genannt. 

Danach folgen die besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten. Wenn du über Fremdsprachen- und besondere IT- beziehungsweise EDV-Kenntnisse verfügst, kannst du sie in einem eigenen Abschnitt nennen. Optional folgen dann noch Weiterbildungen, soziale Kompetenzen sowie Interessen und Hobbies.

Design- und Layout-Optionen

Du hast durchaus Möglichkeiten, deinen tabellarischen Lebenslauf so zu gestalten, dass er optisch hervorsticht, zum Beispiel durch den Einsatz von Farben, unterschiedlichen Schriftarten und -größen oder auch die Verwendung von Symbolen und Diagrammen, etwa um darzustellen, wie ausgeprägt deine Sprachkenntnisse sind.

Achte immer darauf, dass du ein Design wählst, das nicht nur zu deiner Persönlichkeit, sondern auch zu der angestrebten Stelle beziehungsweise zum Unternehmen passt. Ein Arbeitgeber im Bankwesen oder juristischen Bereich wird wenig mit einem kreativ gestalteten Lebenslauf anfangen können, denn hier zählen Daten und Fakten. Umgekehrt sieht es aus, wenn du kreativ tätig bist. Solltest du in einem solchen Fall einen einfachen Lebenslauf gestalten, könnte sich der Empfänger fragen, wie weit es mit deiner Kreativität tatsächlich her ist.

Übersichtliche Struktur ist das A und O

Bei allen Überlegungen hinsichtlich Aufbau und Layout solltest du stets bedenken, dass der Inhalt nach wie vor das Wichtigste ist – ein gelungenes Design ist quasi schmückendes Beiwerk. Er kann zu einem guten ersten Eindruck führen, allerdings nur dann, wenn die Angaben nach wie vor übersichtlich und gut lesbar dargestellt sind, sodass der Empfänger schnell und einfach jene Informationen findet, die für ihn von Belang sind.

“Ein tabellarischer Lebenslauf gilt im deutschen Sprachraum als Standard und sollte in keiner Bewerbungsmappe fehlen. Dank seiner klaren Struktur ist er recht einfach zu erstellen.”

Tipps und Empfehlungen für einen tabellarischen Lebenslauf

Ein tabellarischer Lebenslauf bietet eine klar vorgegebene Struktur, die oftmals hilfreich sein kann, gerade, wenn Bewerber zum ersten Mal einen Lebenslauf erstellen. Es gibt verschiedene Vorlagen und Muster, an denen man sich orientieren oder die man anpassen kann. Zusätzlich zu diesen praktischen Hilfsmitteln haben wir hier aber auch noch einige Tipps und Empfehlungen zusammengestellt, damit du einen richtig professionellen Lebenslauf erstellen kannst.

Tipp 1 – Platzanforderungen

Auf maximal zwei DIN A4-Seiten sollten Bewerber in der Lage sein, alle wichtigen Informationen zu ihrer Person unterzubringen. Bei umfangreichen Werdegängen mit zahlreichen Stationen kann das ein Problem werden, doch mit einigen Kniffen und Tricks lässt sich etwas Platz sparen:

  • Schriftgröße anpassen – nicht weniger als 11 pt
  • Kleinsten Zeilenabstand wählen – im Idealfall mindestens 1.15 pt
  • Persönlichen Daten in der Kopf- oder Fußzeile nennen, um mehr Platz für relevante berufliche Informationen zu schaffen

Tipp 2 – Persönlichkeit kommunizieren

Um nicht nur mit den Inhalten zu punkten, sondern dem Werdegang auch eine persönliche Note zu verleihen, sollte ein passendes Design gewählt werden. Außerdem kann ein Bewerbungsfoto dazu beitragen, diese persönliche Note zu unterstreichen. Achte darauf, dass du ein professionelles Bild wählst. Schnappschüsse und Selfies sind eher kontraproduktiv.

Tipp 3 – Den Blick auf das Wesentlich lenken

Um den Blick des Lesers auf die wirklich relevanten Informationen zu lenken, kannst du mit verschiedenen Schriftgrößen arbeiten. Die Überschriften der einzelnen Abschnitte kannst du zum Beispiel hervorheben, indem du eine größere Schriftart oder eine andere Farbe wählst. 

Fazit: Tabellarischer Lebenslauf – Standard im deutschen Sprachraum

Der tabellarische Lebenslauf gilt als allgemeingültiger Standard im deutschen Sprachraum. Während er in Sachen Struktur recht starre Vorgaben macht, gibt es in Sachen Layout und Design doch einigen Gestaltungsspielraum. Auf CVWizard gibt es verschiedene Beispiele, an denen du dich orientieren oder die du als Inspiration nutzen kannst. Außerdem findest du Artikel rund um das Thema, die sich unter anderem auch damit befassen, welche Standards und Regeln in anderen Ländern gelten. 

Hier findest du alles rund um deine Bewerbung und dank der praktischen und einfach zu bedienenden Tools wird es ein Leichtes, eine professionelle Vita und ein überzeugendes Bewerbungsschreiben zu verfassen.

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Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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