Kreativen Lebenslauf mit PowerPoint erstellen
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 5. Dezember 2024

Lebenslauf mit PowerPoint erstellen: Eine Anleitung

Du bist gerade dabei, deine Bewerbungsunterlagen zu erstellen oder auf Vordermann zu bringen und möchtest punkten, indem du dich vom Standard abhebst? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die sich je nach Branche oder Unternehmen mehr oder weniger gut eignen: Mit einer Video-Bewerbung oder einem Lebenslauf in PowerPoint kannst du zum Beispiel deine kreative Seite präsentieren. Im folgenden Artikel befassen wir uns eingehend mit dem PowerPoint-Lebenslauf und sehen uns nicht nur Best Practices an, sondern geben auch hilfreiche Tipps und Infos.

Lebenslauf erstellen

Solltest du einen PowerPoint-Lebenslauf erstellen?

Ob ein Lebenslauf mit PowerPoint Sinn macht oder nicht, hängt immer von der jeweiligen Bewerbung ab. Bewirbst du dich etwa in einer kreativen Branche oder möchtest du deine EDV-Kenntnisse im Lebenslauf zur Schau stellen, dann kann es eine gute Idee sein, mit ungewöhnlichen Bewerbungsunterlagen zu arbeiten. Im Finanzbereich oder in einer Anwaltskanzlei hingegen wird eine PowerPoint-Präsentation deines Werdegangs vermutlich eher zu Stirnrunzeln führen. Vergiss auch nicht, dass eine solche Form der Bewerbung nur dann Sinn macht, wenn du dich auf digitalem Weg bewirbst. Mit der Post verschickte USB-Sticks sind keine gute Idee, nicht zuletzt, da sie schnell einmal verloren gehen. Da ist es schon besser, einen herkömmlichen Lebenslauf zu gestalten und diesen ausgedruckt in Papierform einzureichen.

Entscheidest du dich jedoch für diese ungewöhnliche Form der Bewerbung, dann kannst du sicher sein, dass du dich von den anderen Bewerbern abhebst: Ein mit PowerPoint erstellter Lebenslauf ist nicht nur ein echtes Alleinstellungsmerkmal mit hohem Wiedererkennungswert. Kandidaten, die sich für diese Art der Vita entscheiden, nutzen diese auch als visuelles Hilfsmittel, um sich im Rahmen des Vorstellungsgesprächs im wahrsten Sinne des Wortes zu präsentieren.

Damit das gelingt und der Schuss nicht nach hinten los geht, ist es wichtig, eine übersichtliche Struktur beizubehalten – auch wenn der Lebenslauf sich über mehrere querformatige Folien anstatt über maximal drei hochformatige DIN A4-Seiten erstreckt. Wie beim klassischen Lebenslauf solltest du auch hier darauf achten, dass du deine Designsprache an das Unternehmen, bei dem du dich bewirbst, anpasst und nicht mit zu vielen verschiedenen Schriftarten, Farben oder Formen arbeitest. 

Eine PowerPoint-Präsentation hat nicht nur Vorteile: 

  • Die Zertifikate und Zeugnisse, die du normalerweise als Kopie mit der Bewerbung mitschickst, haben hier keinen Platz, denn sie sind in aller Regel im Hochformat gestaltet. 
  • Möglicherweise hat der Empfänger das Programm nicht installiert oder kennt sich damit nicht aus, sodass er den Lebenslauf nicht öffnen kann.
  • Das Format ist nicht von digitalen Bewerbermanagementsystemen auslesbar.
  • Eine Präsentation wird aus Zeitmangel ignoriert und ungelesen in den Papierkorb verschoben.

PowerPoint-Lebenslauf richtig strukturieren 

Angesichts der zahlreichen Möglichkeiten, die PowerPoint bietet, kann es schnell einmal passieren, dass man sich in den einzelnen Designvorlagen und Präsentationsmodi verliert und dabei den Inhalt vernachlässigt. Damit das nicht passiert, haben wir einige Schritte zusammengestellt, denen du folgen kannst, um einen gut gelungenen, professionellen Lebenslauf mit PowerPoint zu erstellen.

  • Schritt 1: Vergewissere dich, ob eine Präsentation im PowerPoint-Format überhaupt Sinn macht beziehungsweise gewünscht wird – das kann je nach Branche oder Unternehmen variieren.
  • Schritt 2:  Analysiere die Stellenausschreibung, um herauszufinden, welche Informationen du aufnehmen solltest, von persönlichen Daten über Ausbildung bis hin zu Fähigkeiten und Hobbys. 
  • Schritt 3: Gliedere die Inhalte in übersichtliche Abschnitte, wobei jeder Abschnitt einer Folie entspricht.
  • Schritt 4: Wähle ein einheitliches Thema und ein Farbschema, das zu dir – und auch zum Unternehmen – passt.

Es ist eine gute Idee, eine übersichtliche Lebenslauf-Vorlage in Word – also im klassischen Papierformat – zu erstellen, an der du dich orientieren und deren Inhalt du auf die Folien in PowerPoint übertragen kannst. Erst, wenn alle Informationen und Angaben aufgelistet sind, solltest du dir Gedanken über das richtige Design machen. So stellst du sicher, dass du dich nicht verzettelst und dein Inhalt untergeht.

Achte zu guter Letzt auf ein passendes Design und einen Präsentationsmodus mit reduzierten Effekten. Wichtig ist, dass die Lesbarkeit gegeben bleibt und deine Präsentation weder zu schnell noch mit zu viel Schnickschnack von einer Folie zur nächsten wechselt. Ein mit PowerPoint erstellter Werdegang mag zwar eine hervorragende Möglichkeit sein, deine kreative Seite ins Rampenlicht zu stellen. Personaler legen jedoch nach wie vor einen Fokus auf den Informationsgehalt und wenn der Inhalt untergeht, dann war die ganze Arbeit umsonst.

Expertentipp:

Du kannst dich am klassischen Lebenslauf orientieren, was die Länge betrifft. Es spricht nichts dagegen, auch die in Form einer PowerPoint-Präsentation erstellte Vita auf nur drei Seiten, respektive Folien, zu begrenzen. Um den bestmöglichen Effekt zu erzielen und die Vorzüge, die das Programm bietet, voll zu nutzen, empfiehlt sich jedoch etwas mehr Umfang: Beispielsweise eine Folie für jeden Abschnitt.

Einen PowerPoint-Lebenslauf erstellen: Schritt für Schritt

Damit die Präsentation des bisherigen Werdegangs gelingt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt, sollten einige grundlegende Punkte beachtet werden. In der folgenden Anleitung sehen wir uns Schritt für Schritt an, wie du am besten vorgehst, um das meiste aus deinem PowerPoint-Lebenslauf herauszuholen: 

  • Schritt 1: Erstelle deinen Lebenslauf in klassischer Form und nutze diesen als Vorlage, von dem du die Inhalte auf die Folien übertragen kannst.
  • Schritt 2: Lege die Abmessungen der Folien fest, um sicherzustellen, dass sie nicht nur am Bildschirm richtig angezeigt werden, sondern auch problemlos ausgedruckt werden können.
  • Schritt 3: Erstelle eine Vorlage, die für deine jeweilige Bewerbung geeignet ist und lege die Anzahl der erforderlichen Folien fest.
    Schritt 4: Gib alle Informationen und Daten ein und formatiere sie so, dass sie gut lesbar sind. Das kann in Form von Text, Diagrammen, Symbolen oder Bildern sein. 
  • Schritt 5: Wähle passende Animationen und Übergänge, die du allerdings sparsam einsetzt, damit sie den Inhalt unterstützen, anstatt davon abzulenken.
  • Schritt 6: Wähle, falls angemessen, Multimedia-Elementen wie Sprach- oder Videoaufnahmen, und füge diese an geeigneter Stelle in die Präsentation ein.
  • Schritt 7: Prüfe die fertige Datei im Präsentationsmodus, um sicherzustellen, dass alles korrekt angezeigt wird und achte auf eine angemessene Dateigröße, die nicht den Rahmen sprengt.

Ein guter Tipp: Achte stets darauf, das Design nicht zu überladen und weder zu viele verschiedene Elemente noch Farben im Lebenslauf zu verwenden. Das lenkt schnell einmal vom Wesentlichen ab und drängt den Inhalt in den Hintergrund. Zu viele Farben oder verschnörkelte Schriftarten und ein übertriebener Einsatz von Symbolen und Piktogrammen wirken zudem verspielt und unseriös, daher gilt auch beim kreativen Lebenslauf die Devise: In Sachen Optik ist Maß und Ziel immer besser als zu viel des Guten, während beim Inhalt stets Relevanz oberste Priorität genießen sollte. Achte also auf eine ausgewogene Balance zwischen Individualität und Professionalität. (1) Eine PowerPoint-Präsentation zu deinem Lebenslauf muss alle wichtigen Informationen enthalten – du willst schließlich nicht  nur mit deiner Kreativität punkten, sondern vor allem auch mit deinen Qualifikationen. 

Eine kreative Bewerbung kann viele Formen und Gesichter annehmen. Solange das Wesentliche nicht außer Acht gelassen wird, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Tipps für einen wirkungsvollen PowerPoint-Lebenslauf

Damit nicht nur du mit deinem PowerPoint-Lebenslauf zufrieden bist, sondern auch der Empfänger etwas damit anfangen kann, solltest du einige grundlegende Regeln beachten oder für PowerPoint eine Lebenslauf-Vorlage verwenden, die dir die Arbeit erleichtert. In den meisten Fällen haben diese auch bei standardmäßigen tabellarischen Lebensläufen Gültigkeit, sodass du sie sowohl auf die eine als auch die andere Form anwenden kannst.

  • Halte die Folien – oder die einzelnen DIN A4-Seiten – übersichtlich und konzentriere auf den Informationsgehalt.
  • Verwende ein dosiertes Maß an hochwertigen Bilder und Grafiken, um deine Inhalte zu unterstützen.
  • Stelle sicher, dass der Text mit geeigneten Schriftgrößen und Kontrasten gut lesbar ist und dass sich keine Rechtschreibfehler eingeschlichen haben.
  • Hebe Informationen von besonderer Relevanz, wie zum Beispiel Erfolge und Fähigkeiten, mit Hilfe von visuellen Hilfsmitteln wie Diagrammen oder Infografiken hervor.
  • Achte auf die richtige Geschwindigkeit beim Übergang zwischen den einzelnen Folien, sodass der Leser ausreichend Zeit hat, um alle Informationen aufzunehmen, aber die Präsentation zugleich nicht zu lange dauert.

Du kannst im Rahmen des Vorstellungsgesprächs eine Selbstpräsentation machen und einen Lebenslauf in PowerPoint als visuelles Hilfsmittel nutzen, um dich und deine bisherigen Leistungen beziehungsweise deine Motivation zu präsentieren. Achte in diesem Fall darauf, dass du deine Redegeschwindigkeit an die Präsentation anpasst und dass du nicht in einen Monolog abschweifst. Falls dein Gegenüber Fragen hat, solltest du die Möglichkeit haben, die Präsentation zu pausieren, um auf die Fragen einzugehen.

PowerPoint-Lebenslauf versenden

Es liegt in der Natur der Sache, dass sich ein mit PowerPoint erstellter Lebenslauf nur bedingt dazu eignet, mit der Post verschickt zu werden. In den meisten Fällen wird eine solche Form des Werdegangs per E-Mail geteilt, weshalb die Dateigröße eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Anhänge, die zu groß sind, können mitunter nicht zugestellt werden oder die Übertragung dauert zu lange, weshalb es auch Sinn machen kann, nicht die Präsentation selbst, sondern einen Link zu schicken. Du kannst die Präsentation beispielsweise auf deiner eigenen Webseite integrieren oder sie mit Google Slides erstellen und die fertige Präsentation dann mit dem Empfänger teilen.

In jedem Fall solltest du immer vorab prüfen, ob die Präsentation fehlerfrei angezeigt wird und mit verschiedenen Endgeräten oder Plattformen kompatibel ist, damit weder Inhalte noch Effekte verloren gehen. 

Alternativ kannst du deine Präsentation auch als PDF speichern, das hat allerdings den Nachteil, dass sie dann ohne Effekte auskommt und einfach eine querformatige Version des klassischen Werdegangs darstellt. Diese Möglichkeit macht vor allem dann Sinn, wenn ein kreativer Lebenslauf gefragt ist und du die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten von PowerPoint nutzen, aber dennoch bei der Papierversion bleiben möchtest.

Lebenslauf mit PowerPoint erstellen – ja oder nein?

Ein moderner Lebenslauf mit PowerPoint ist nicht immer zielführend. Diese Form macht außerdem nur dann Sinn, wenn du in dem Programm bewandert bist und dich gut genug auskennst, um die verschiedenen Möglichkeiten zielführend und gewinnbringend zu nutzen. Ist das nicht der Fall, dann macht es mehr Sinn, die klassische Form zu wählen und mit einer Lebenslauf-Vorlage zu arbeiten, wie du sie auf CVwizard findest. 

Bist du dir sicher, dass du mit einer in PowerPoint erstellten Version deines Lebenslaufs einen Vorteil hast, dann achte darauf, dass du eine Designsprache wählst, die zu dir ebenso wie zur angestrebten Stelle passt und die sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt. Der Inhalt hat immer noch oberste Priorität, egal, wie kreativ deine Bewerbungsunterlagen sind.

Verweise:

(1) Tiroler Jobs: Kreativer Lebenslauf: Die perfekte Balance zwischen Individualität und Professionalität

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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