Der große Generationenwechsel: Weshalb mehr als 60% der Gen Z und Millennials eine Karrierewechsel anstreben
Dieses Jahr dürfte ein Rekordjahr in Sachen Karrierewechsel werden. Zwei Drittel der Gen Z (66 %) und Millennials (65 %) planen einen Jobwechsel, dazu kommen 40 % der Gen X und 15 % der Babyboomer. Getrieben von Inflation und Jobunsicherheit bis hin zu veränderten Prioritäten überdenken Arbeitnehmer aller Generationen ihre Karrieren. Angesichts dieses Trends ist es wichtiger denn je, die Hintergründe zu verstehen – denn nur so gelingt es, den eigenen Karriereweg bewusst und erfolgreich zu gestalten.

Die Gen Z prägt die Unternehmenskultur und beeinflusst den Arbeitsmarkt wie keine andere Generation zuvor. Während Arbeitnehmer dieser Generation ihren Einfluss geltend machen, wird der Arbeitsmarkt immer beweglicher. Einer aktuellen Studie zufolge ziehen 66 % der Gen Z und 65 % der Millennials in Betracht, im kommenden Jahr den Job zu wechseln – eine Entwicklung, die erhebliche Folgen für Unternehmen, Wirtschaft und Arbeitskräfte haben könnte.
Doch was steckt hinter dieser zunehmenden Dynamik auf dem Arbeitsmarkt? Weshalb sind so viele Beschäftigte scheinbar unzufrieden mit dem traditionellen Bild einer stabilen beruflichen Laufbahn, und welche Hindernisse stehen ihnen bei der Erreichung ihrer beruflichen Ziele im Weg? In diesem Artikel beleuchten wir die Gründe für diesen Wandel, analysieren die Herausforderungen, denen Arbeitsuchende gegenüberstehen, und zeigen auf, wie sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer sich an die neuen Gegebenheiten anpassen können.
Wer denkt über einen Jobwechsel nach?
Mit den durch die Pandemie und die technologischen Fortschritte hervorgerufenen Veränderungen in der Arbeitswelt verschieben sich die Erwartungen nicht nur bei jüngeren Arbeitnehmern. Die Einstellung zu Job und Karriere sieht mittlerweile generationenübergreifend anders aus als noch vor einigen Jahren.
Eine aktuelle Studie von CVwizard zeigt, dass mehr als sechs von zehn US-Arbeitnehmenden (61 %) hoffen oder planen, im kommenden Jahr den Job zu wechseln. Nur 21 % waren mit ihrer aktuellen Situation zufrieden, während ein ähnlicher Anteil (18 %) hinsichtlich einer Neuausrichtung noch unentschlossen war. Bei älteren Semestern gaben 40 % der Generation X an, einen Karrierewechsel in Erwägung zu ziehen, während nur 15 % der Babyboomer einen Wechsel in Betracht zogen.
Welche Generationen denken über einen Jobwechsel nach?
Daten zeigen, dass Babyboomer und Gen X in der Regel deutlich länger in einem Job bleiben als ihre jüngeren Kollegen. Während die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit in Deutschland über alle Altersgruppen hinweg bei rund elf Jahren liegt, zeigen Statistiken des US Bureau of Labor Statistics unterschiedliche Daten für verschiedene Jahrgänge: Hier sind bei den Beschäftigten im Alter von 60 bis 64 Jahren 52 % länger als zehn Jahre im gleichen Job tätig (1); bei den 35- bis 39-Jährigen sind es nur noch 21 %. Vor diesem Hintergrund erscheint der wachsende Anteil an wechselwilligen Beschäftigten jeden Alters umso bemerkenswerter.
Laut der CVwizard-Umfrage ist die Gen Z die einzige Altersgruppe, in der Frauen eher einen Jobwechsel in Betracht ziehen als Männer (71 % vs. 63 %). In allen anderen Altersgruppen äußern Männer durchgängig häufiger die Absicht, den Job zu wechseln, wobei die größten Unterschiede bei den Millennials (70 % vs. 62 %) und der Gen X (51 % vs. 40 %) zu beobachten sind.
Die wichtigsten Wechselgründe für Arbeitnehmer
Schauen wir uns an, weshalb Beschäftigte einen Karrierewechsel anstreben. Die Daten von CVwizard zeigen, dass die folgenden Gründe am häufigsten als Motivation für einen Jobwechsel im Jahr angegeben werden:
- Besseres Gehalt (35%): Angesichts herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen und Gehältern, die mit der Inflation nicht Schritt halten, suchen Arbeitnehmer nach neuen Jobs mit einer besseren Bezahlung.
- Jobsicherheit (20%): Wirtschaftliche Unsicherheit und das Risiko, entlassen zu werden, verstärken die Bedenken der Mitarbeitenden hinsichtlich langfristiger Arbeitsplatzsicherheit.
- Berufliche Entwicklung (19%): Jeder fünfte Beschäftigte fühlt sich in der aktuellen Position festgefahren und möchte neue Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung nutzen.
- Besseres Arbeitsumfeld (18%): Eine ungesunde Unternehmenskultur und fehlende Work-Life-Balance treiben Arbeitnehmer dazu, nach einem besseren Arbeitsumfeld zu suchen.
Weshalb verlassen Menschen ihren Job?
Die größten Herausforderungen für Arbeitsuchende
Auch wenn mehr Beschäftigte denn je über einen Jobwechsel nachdenken, gibt es nach wie vor zahlreiche Hindernisse. CVwizard fragte US-Arbeitnehmende nach den wichtigsten Gründen, die sie davon abhalten, 2025 den entscheidenden Schritt zum Karrierewechsel zu wagen. Am häufigsten wurden folgende Gründe genannt:
- Finanzielles Risiko (56%): Die Unsicherheit, die mit einem neuen Job einhergeht, ist für einige Mitarbeitende zu groß. Mehr als die Hälfte sorgt sich um die finanziellen Risiken, die mit einem Jobwechsel einhergehen können.
- Fehlende Erfahrung (51%): Die Hälfte der Arbeitsuchenden befürchtet, nicht über die richtigen Fähigkeiten oder Qualifikationen für einen besseren Job zu verfügen.
- Umschulung und Ausbildung (47%): Fast jeder zweite Beschäftigte weiß um die Notwendigkeit, sich weiterzubilden, um Karrierefortschritte zu erzielen, hat aber möglicherweise weder Zeit noch Ressourcen dafür.
- Vernetzung (44%): Fast die Hälfte aller Arbeitnehmer glaubt, dass ihnen die richtigen Kontakte fehlen, um den nächsten Job zu finden.
- Job finden und auffallen (40%): Angesichts eines wachsenden Wettbewerbs im Bewerbungsprozess ist die Erstellung eines auffallenden Lebenslaufs für manche Arbeitsuchende eine große Herausforderung.
- Den richtigen Karrierepfad bestimmen (31%): Etwa ein Drittel der Arbeitnehmer möchte ihren aktuellen Job verlassen, ist sich aber unsicher hinsichtlich des nächsten Schritts.
Was sind die größten Herausforderungen für Arbeitsuchende?
Die größten Hindernisse für einen Karrierewechsel – nach Generationen
Konkurrierende Lebensprioritäten und unterschiedliche Karrierestufen haben einen entscheidenden Einfluss auf die Hindernisse, mit denen sich Arbeitnehmer konfrontiert sehen, wenn sie einen größeren Jobwechsel anstreben. Während das finanzielle Risiko für Gen Z, Millennials und Gen X das größte Hindernis darstellt, spielt diese Sorge bei den Babyboomern eine kleinere Rolle – ein Spiegelbild ihrer tendenziell höheren finanziellen Sicherheit.
Umgekehrt machen sich Babyboomer mehr Gedanken über Umschulungen und Ausbildung sowie die Bestimmung des richtigen Karrierewegs später im Leben. Für die Gen Z wiederum gehören fehlende Erfahrung und unzureichende Vernetzungsmöglichkeiten zu den Haupthemmnissen.
Die Gründe für einen Jobwechsel unterscheiden sich deutlich je nach Altersgruppe. Dabei spiegeln sie die unterschiedlichen Laufbahnen sowie Prioritäten in den verschiedenen Lebensphasen eines durchschnittlichen Beschäftigten wider:
- Gen Z: finanzielles Risiko, fehlende Erfahrung und Vernetzung
- Millennials: finanzielles Risiko, fehlende Erfahrung, Umschulung und Ausbildung
- Generation X: finanzielles Risiko, Umschulung und Ausbildung, fehlende Erfahrung
- Babyboomer: Umschulung und Ausbildung, Bestimmung des Karrierepfads, finanzielles Risiko
Angehörige der Gen Z scheinen weniger besorgt über Hindernisse im Bereich Umschulung, während Babyboomer sich weniger um das finanzielle Risiko kümmern. Millennials und Gen X teilen die gleichen Bedenken. Bei Gen Z, Millennials und Gen X steht vor allem das mit einem Jobwechsel verbundene finanzielle Risiko im Vordergrund.
Wie können Arbeitsuchende mit dem Jobwechsel verbundene Herausforderungen meistern?
Falls du im kommenden Jahr einen Karrierewechsel in Betracht ziehst, gibt es mehrere Schritte, die dir helfen, die größten Hindernisse zu überwinden. Folge dieser schrittweisen Anleitung, um dich bestmöglich auf einen größeren Karrierewechsel vorzubereiten und deine Erfolgschancen zu maximieren:
1. Finanzielle Risiken managen:
- Baue dir vor dem angestrebten Jobwechsel ein finanzielles Polster auf, das drei bis sechs Monate deiner Lebenshaltungskosten deckt.
- Suche nach Möglichkeiten, um die Zeit zwischen zwei Jobs durch Freelance- oder Zeitarbeit zu überbrücken.
- Sei mutig bei Gehaltsverhandlungen, um dein Einkommen deinen Vorstellungen entsprechend zu steigern.
2. Die richtige Erfahrung aufbauen:
- Suche nach Möglichkeiten, um durch persönliche Projekte, Nebenjobs, Praktika oder ehrenamtliche Tätigkeiten Erfahrung zu sammeln.
- Nutze Online‑Schulungsportale, um relevante Fähigkeiten zu erwerben.
- Verwende KI-gestützte Lebenslauf-Tools wie CVwizard, um dich an Lebenslauf-Beispielen zu orientieren, deinen Lebenslauf zu optimieren und deine Erfahrung ins rechte Licht zu rücken.
3. Netzwerk ausbauen:
- Melde dich für Branchenveranstaltungen, Konferenzen und Networking-Events an und sprich mit so vielen neuen Kontakten wie möglich.
- Vernetze dich mit Mentoren, ehemaligen Kollegen und früheren Vorgesetzten (insbesondere über LinkedIn), die möglicherweise offene Stellen vermitteln können.
- Melde dich zu branchenspezifischen Online-Communities an, um über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.
4. Bewerbungen und Profile optimieren:
- Passe deinen Lebenslauf und dein Anschreiben für jede Bewerbung individuell an.
- Optimiere deine Bewerbungen mit branchenspezifischen Schlüsselwörtern und einem professionellen Lebenslauf-Design.
- Nutze Job- und Social-Networking-Plattformen, um deine Branchenerfahrung und Expertise zu präsentieren, Einblicke zu teilen und dich mit wichtigen Kontakten in deiner Branche auszutauschen.
Was bedeutet der Trend zum Jobwechsel für Arbeitgeber?
Der zunehmende Trend zum Jobwechsel bringt erhebliche Veränderungen sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer mit sich. Eine höhere Fluktuation kann die Produktivität beeinträchtigen, die Mitarbeiterzufriedenheit sowie den Zusammenhalt im Team schwächen und die Rekrutierungskosten erhöhen. Während viele Arbeitgeber die Gen Z als schwerer zu führen einschätzen (2), wird der Arbeitsmarkt zunehmend von dieser Generation geprägt: Es wird erwartet, dass bis 2030 rund 30 % der Beschäftigten der Gen Z angehören (3).
So schaffen es Arbeitgeber 2025, dem Trend zum Jobwechsel einen Schritt voraus zu sein:
- Mitarbeitergespräche führen: Anstatt zu warten, bis Mitarbeitende das Unternehmen verlassen, sollten Arbeitgeber frühzeitig mit ihnen sprechen, um ihre Beweggründe zu verstehen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, die zum Bleiben anregen.
- Schulungsprogramme anbieten: Arbeitgeber sollten die berufliche Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter durch strukturierte Schulungsprogramme fördern und ihnen Zeit für Fortbildungsmaßnahmen geben.
- Das Wohlbefinden der Mitarbeiter priorisieren: Arbeitgeber sollten flexible Arbeitsmodelle, Angebote zur mentalen Gesundheit und DEI-Initiativen anbieten, um ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen und eine ausgewogene Work-Life-Balance zu ermöglichen.
Fazit: Die Zukunft der Arbeit sieht ganz anders aus
Der Trend zum Jobwechsel wird auch nach 2025 die Arbeitswelt weiter prägen. Derzeit besteht ein Spannungsfeld zwischen Arbeitnehmern auf der Suche nach einem besseren Gehalt, beruflicher Entwicklung sowie einer gesünderen Work-Life-Balance (4) und Arbeitgebern, die flexible Arbeitsmodelle einschränken und DGI-Initiativen abbauen wollen (5). Mit dem wachsenden Einfluss der Gen Z auf die Unternehmenskultur wird es Arbeitgebern jedoch zunehmend schwerfallen, den Wandel aufzuhalten. Da die Mitarbeiterbindung immer herausfordernder wird, sichern sich anpassungswillige Arbeitgeber die besten Chancen, auch in der neuen Arbeitswelt zu bestehen.
Quellen:
- Employee Tenure in 2004 (PDF)
- Gen Z Careers The Worst To Manage, 45% Of Hiring Managers Say
- What We Can Expect From Gen Z In The Workforce In 2025
- Companies That Have Ended Fully Remote Work in 2024 and 2023
- IBM Reportedly Walks Back Diversity Policies, Citing ‘Inherent Tensions’: Here Are All The Companies Rolling Back DEI Programs
Recherche & Analyse: Reyhane Mansouri, PhD
Autor des Originaltexts: Mike Potter, CPRW
Übersetzung: Christina Leitner
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