Ausbildung im Lebenslauf richtig darstellen

Im Lebenslauf Ausbildung angeben

In diesem Artikel befassen wir uns mit der Frage, ob und wie die Ausbildung im Lebenslauf abgebildet werden sollte. Zusätzlich sehen wir uns an, welche Ausbildungen für eine Bewerbung von Belang sind – zählt nur das Studium oder auch ein Lehrberuf? Was müssen Studenten, die ein noch nicht abgeschlossenes Studium im Lebenslauf darstellen wollen, beachten? Wie sieht es mit frischgebackenen Absolventen einer Lehre aus, wenn sie sich zum ersten Mal bewerben? Worauf achten Arbeitgeber und Personalverantwortliche? Hier erfährst du mehr.

Gehört die Ausbildung in den Lebenslauf?

Die Ausbildung stellt einen zentralen Teil des Lebenslaufs dar – sie ist neben den bisherigen beruflichen Stationen ein wichtiger Indikator, der Aufschluss über die Eignung eines Kandidaten gibt. Idealerweise stimmt die Ausbildung mit den Anforderungen einer Stelle überein, doch selbst wenn das – etwa bei Quereinsteigern – nicht der Fall ist, sollte zumindest die höchste abgeschlossene Ausbildung in der Vita genannt werden.

Welche Ausbildung wollen Arbeitgeber im Lebenslauf sehen?

Je nachdem, für welche Stelle beziehungsweise Rolle du dich bewirbst, spielt deine Ausbildung eine mehr oder weniger große Rolle. Als Student oder Studentin etwa solltest du jegliche Praktika angeben, die für den angestrebten Job relevant sind, vor allem dann, wenn du sonst noch keine großartige Arbeitserfahrung vorweisen kannst. Stehst du hingegen bereits seit Jahren im Berufsleben, dann ist deine Ausbildung zwar nach wie vor wichtig, sie spielt aber eine untergeordnete Rolle. Hier zählen Expertise sowie Kenntnisse und Fähigkeiten, die du im Laufe deiner bisherigen Karriere erworben hast. 

Arbeitgeber und Personalverantwortliche wollen also immer jene Informationen sehen, die Aufschluss über deine Eignung geben. Wie du im Lebenslauf Ausbildung, aber auch andere Punkte darstellst, hängt daher unter anderem davon ab, ob du Berufseinsteiger bist oder bereits praktische Expertise mitbringst. Welche weiteren Informationen in einen Lebenslauf für Ausbildung oder Jobsuche gehören, findest du auf CVwizard heraus, wo wir verschiedene Artikel rund um Bewerbungen und die Vita gesammelt haben.

Expertentipp:

Bewerber, die am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen, können durchaus punkten, wenn sie ein noch laufendes Studium im Lebenslauf angeben. Anders sieht es aus, wenn ein abgebrochenes Studium bereits Jahre zurückliegt und keine Relevanz für die angestrebte Stelle hat. Dann sollte es eher nicht genannt werden, denn es könnte falsche Rückschlüsse zulassen.

Informationen über deine Ausbildung im Lebenslauf

Wenn es darum geht, im Lebenslauf Ausbildung und dergleichen darzustellen, solltest du gewisse Regeln und Standards befolgen. So sollte deine Ausbildung entweder chronologisch oder umgekehrt chronologisch dargestellt werden. Es sind beide Optionen zulässig, wichtig ist nur, dass die Reihenfolge demselben Muster folgt, das du für deinen beruflichen Werdegang gewählt hast. Während dein höchster Abschluss, also

  • Abschluss einer Fachhochschule
  • Universitätsdiplom 
  • Lehrabschluss
  • Meisterbrief

in jeden Lebenslauf gehört, kannst du auf Informationen zu deiner Grundschule und dergleichen verzichten. Diese bringt bei keiner Bewerbung einen Mehrwert und ist daher für Arbeitgeber und Personaler nicht von Interesse.

Neben dem eigentlichen Abschluss sind noch weitere Informationen erforderlich, da sie zusätzlichen Aufschluss über deine Ausbildung – egal ob Studium oder Lehre – geben. Dazu gehören:

  • Dauer und Zeitraum der Ausbildung
  • Lehrbetrieb beziehungsweise Hochschule oder Universität
  • Ort der Lehr- beziehungsweise Ausbildungsstätte
  • Berufsbezeichnung beziehungsweise akademischer Grad

Studenten oder ehemalige Studenten sollten nicht nur ihre Diplome angeben, sondern auch das Thema ihrer Abschlussarbeit nennen, vor allem dann, wenn das für die angestrebte Tätigkeit einen Mehrwert bringen könnte. 

Darstellung einer abgeschlossenen Ausbildung im Lebenslauf

Die offensichtliche Frage, die sich stellt, ist: Muss eine abgeschlossene Ausbildung immer im Lebenslauf angegeben werden? Während die kurze Antwort auf diese Frage ein eindeutiges „Ja“ ist, gibt es natürlich auch Ausnahmen, etwa, wenn das abgeschlossene Studium oder der Lehrabschluss lange Zeit zurückliegt und mit der aktuellen Karriere beziehungsweise der angestrebten Stelle nichts zu tun hat. 

Meistens wird die abgeschlossene Ausbildung für die Bewerbung jedoch relevant sein und dann gehört sie selbstverständlich in die Vita, wobei der höchste akademische Grad oder sonstige Diplome beziehungsweise der Lehrberuf oberste Priorität haben. Doch Vorsicht: Entscheidest du dich für eine chronologische Darstellung, dann scheint diese wichtigste Ausbildung an letzter Stelle in der Auflistung auf.

Die Darstellung kann folgendermaßen aussehen:

Masterstudium Erziehungswissenschaften, 10/2016 - 06/2018
Humboldt-Universität, Berlin

Lehre als Kfz-Mechaniker, Autohaus Mustermann, 06/2016 - 06/2019
Memmingen

Darstellung einer laufenden Ausbildung im Lebenslauf

Es kann durchaus sein, dass du dich als noch aktiver Student beziehungsweise Studentin während eines laufenden Studiengangs für eine Nebenjob bewirbst. Auch die meisten Praktika erfordern eine formelle Bewerbung und so stellt sich die Frage nach der Darstellung einer noch laufenden Ausbildung im Lebenslauf. Sie sieht etwas anders als bei einer bereits abgeschlossenen Ausbildung aus:

10/2023 - laufend
Masterstudium Erziehungswissenschaften
Humboldt-Universität, Berlin
Fachrichtung: Heil- und Sonderpädagogik

10/2023 - laufend
Bachelorstudium Philosophie
Universität Wien
Schwerpunkte: Medienphilosophie, Philosophie der Gegenwart

Solltest du einen Schwerpunkt haben, dann kannst du diesen zusätzlich zum Studiengang nennen, wie im Beispiel hier gezeigt. Das gilt übrigens auch für abgeschlossene Studien, und die Darstellung sieht in einem tabellarischen Lebenslauf immer ähnlich aus: Während die Zeitspanne links ausgerichtet wird, kommen alle zusätzlichen Infos rechts davon.

Darstellung eines Auslandsstudiums im Lebenslauf

Wenn du im Rahmen deines Studiums ein oder mehrere Auslandssemester absolviert hast, dann solltest du das in deiner Vita unbedingt angeben, denn Auslandserfahrung wird von zahlreichen Unternehmen als positiv bewertet. Zusätzlich können wertvolle Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen damit einhergehen, die bei einer Bewerbung eventuell einen Zusatznutzen beziehungsweise Mehrwert darstellen.

Hast du deinen Abschluss von einer ausländischen Universität oder Hochschule, dann musst du gegebenenfalls den dort erlangten Grad erläutern. Dazu eignet sich unter anderem der Europass-Diplomzusatz (1), der von der Europäischen Union ins Leben gerufen wurde, um international erworbene Abschlüsse so darzustellen, dass sie in ganz Europa verstanden werden. So können nicht nur Bildungseinrichtungen, sondern auch potenzielle Arbeitgeber deine Qualifikationen richtig einordnen. Du kannst dieses Formular einfach online ausfüllen und als Dokument deiner Bewerbungsmappe beilegen. Vergiss außerdem nicht, Kopien deiner Diplome sowie sonstiger Zertifikate mit deinen Unterlagen mitzuschicken.

Im Lebenslauf Schulbildung und Schulabschlüsse richtig darstellen

Deine schulische Laufbahn ist vor allem dann für die Bewerbung wichtig, wenn du gerade ins Berufsleben startest beziehungsweise dich auf eine Lehrstelle bewirbst und weder relevante Praktika noch sonstige praktische Erfahrungen und Tätigkeiten nachweisen kannst. Während du die Grundschule nicht anführen musst, solltest du weiterführende Schulen nennen. Falls du für den Studienplatz eine Bewerbung einreichen musst, dann nennst du das Abitur als höchsten Abschluss – das gilt auch dann, wenn du dich nach dem Abitur für eine Lehre entscheidest und dafür eine Bewerbung schreiben musst. 

Wie du deinen Schulabschluss im Werdegang darstellen kannst, sehen wir uns hier an:

Hauptschulabschluss, 09/2019 - 06/2023
Hauptschule der Freiheit, München
Wahlfächer: Physik, Chemie, Biologie

Mittlere Reife, 08/2015 - 6/2021
Marie-Curie-Realschule, Mannheim
Wahlfächer: Geschichte und Englisch

Abitur, 08/2015 - 06/202
Gymnasium Goetheschule, Hannover
Wahlfächer: Theater und Kunst

Du kannst optional noch deine Abschlussnote beziehungsweise den Notendurchschnitt angeben, was vor allem dann Sinn macht, wenn du mit einer guten Benotung punkten kannst. 

Darstellung zusätzlicher Diplome und Zertifikate im Lebenslauf

Wenn du zusätzlich zu einer Lehre oder einem Studium noch andere Fortbildungen vorweisen kannst, die du erfolgreich abgeschlossen hast, dann solltest du diese anführen. Sie werden als eigener Punkt im Lebenslauf „Weiterbildungen” oder „Fort- und Weiterbildungen“ aufgelistet, denn so weiß der Leser auf den ersten Blick, worum es sich bei den Angaben handelt. Jegliche Abschlüsse, die du anführst, solltest du belegen können, daher gilt es, Zertifikate und Diplome in Kopie deiner Bewerbungsmappe beizufügen.

Hast du Sprachkurse im Ausland besucht oder ein Zertifikat im Bereich IT erlangt, dann kannst du dieses alternativ auch bei den jeweiligen Kenntnissen angeben. Sprach- und EDV-Kenntnisse werden im Lebenslauf häufig unter einem eigenen Punkt „Kenntnisse und Fähigkeiten“ angeführt und hier gehört dann auch der jeweilige Abschluss genannt. 

“Im Sinne einer übersichtlichen Struktur wird im Lebenslauf „Bildungsweg“ als ein einziger Punkt dargestellt und sollte nicht in schulische und akademische Ausbildung oder Lehre unterteilt werden.”  

Wo gehört die Ausbildung im Lebenslauf hin?

Die Ausbildung erhält im Lebenslauf ihren eigenen Abschnitt, ebenso wie 

  • persönliche Daten
  • beruflicher Werdegang
  • Kenntnisse und Fähigkeiten
  • optionale weitere Angaben wie Soft Skills

Je nachdem, für welche Chronologie du dich entscheidest, gehört die Ausbildung entweder vor oder nach dem beruflichen Werdegang aufgelistet. Berufseinsteiger werden eher mit der Ausbildung einsteigen, da sie noch keine relevante praktische Erfahrung haben. Allfällige Praktika oder Erfahrungen aus Nebenjobs können im Abschnitt „Berufserfahrung beziehungsweise „Beruflicher Werdegang” aufgelistet werden, sollten aber chronologisch auf die Ausbildung folgen. 

Anders sieht es für Bewerber mit umfangreicher praktischer Erfahrung aus. Hier empfiehlt es sich, mit dem beruflichen Werdegang einzusteigen und die Ausbildung in umgekehrt chronologischer Reihenfolge im Anschluss zu nennen.

Weitere Tipps für die Darstellung deiner Ausbildung im Lebenslauf

Die Ausbildung sollte ebenso wie alle weiteren Angaben im Lebenslauf knapp und präzise sein und in stichwortartiger Manier erfolgen. Personaler und Arbeitnehmer legen Wert darauf, die für sie wichtigen Informationen auf einen Blick erfassen zu können, daher solltest du relevante Daten optisch hervorheben oder als Liste darstellen. 

Vergiss nicht, dass du deine Chronologie frei wählen kannst, aber dich dann daran halten solltest. Wenn du dich also für eine Auflistung in umgekehrt chronologischer Reihenfolge entscheidest, dann sollte sich das wie ein roter Faden durch das Dokument ziehen. Bist du dir nicht sicher, ob chronologisch oder antichronologisch in deinem spezifischen Sinn mehr Sinn macht, dann kannst du dich auf CVwizard inspirieren lassen, wo du Vorlagen und Beispiele für beide Varianten findest.

Fazit: Ausbildung sollte im Lebenslauf genannt werden

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ausbildung in keinem Lebenslauf fehlen sollte. Sie gibt in gewissem Maße Aufschluss über die Qualifikation und Eignung eines Kandidaten, gerade dann, wenn es sich um Studenten, Schulabgänger und Berufseinsteiger im Allgemeinen handelt. 

Achte auf die richtige Wiedergabe und stelle sicher, dass dein Lebenslauf für Ausbildung oder Beruf rein optisch in einer einheitlichen Form präsentiert wird. Wenn du mit Lebenslauf-Vorlagen arbeitest, dann kannst du dich an einer bereits vorgegebenen Struktur orientieren und sicherstellen, dass der Aufbau passt, du nichts vergisst und alle Informationen am dafür vorgesehenen Platz angezeigt werden. 

Verweise:

(1) Europass (Europäische Union): Diplomzusatz

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