Foto auf dem Lebenslauf
Von Christina Leitner, Autorin • Zuletzt aktualisiert am 30. September 2024

Foto im Lebenslauf - ja oder nein?

Lebenslauf mit Foto – ja oder nein? Das ist eine gute und berechtigte Frage, die sich nicht ganz so einfach und direkt beantworten lässt. Einerseits ist es gesetzlich untersagt, ein Foto zu verlangen, andererseits erwarten sich nach wie vor viele Arbeitgeber und Personaler ein Bewerbungsfoto im Lebenslauf. Die Entscheidung ist schlussendlich ebenso individuell wie der jeweilige Lebenslauf.

Solltest du ein Foto im Lebenslauf inkludieren?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte: Alte Zitate haben häufig einen wahren Kern und so ist es auch bei der Bewerbung. Nicht nur, dass sich Bilder viel schneller vom Auge erfassen lassen als umfangreicher Text, aber ein Porträtfoto übermittelt zudem gleich einen ersten Eindruck des Bewerbers oder der Bewerberin. 

Während es früher gang und gäbe, wenn nicht sogar Pflicht war, ein Foto im Lebenslauf zu inkludieren, hat man in Deutschland mittlerweile nachgezogen und sich am Ausland orientiert. So darf laut Gleichbehandlungsgesetz mittlerweile nur mehr eine Bewerbung oder ein Lebenslauf ohne Bild verlangt werden. Die Realität sieht freilich oft noch anders aus und so erwarten sich zahlreiche Arbeitgeber und Recruiter nach wie vor Bewerbungsfotos. Das gilt insbesondere bei Jobs, wo die Optik beziehungsweise ein sauberes Auftreten eine gewisse Rolle spielt, weil der Arbeitnehmer direkten Kontakt zum Kunden oder zu Geschäftspartnern hat. 

Vorteile eines Fotos im Lebenslauf

Ob du deinen Lebenslauf mit Bild erstellst oder das Foto weglässt, ist in erster Linie dir überlassen, die Entscheidung hängt aber auch von der jeweiligen Branche oder von der angestrebten Stelle ab. Generell ist es so, dass ein gutes Erscheinungsbild deine Chancen auf eine Anstellung erhöht und ein professionelles Bewerberfoto vermittelt dem Empfänger einen ersten Eindruck von dir. 

Gerade in Berufen, in denen direkter Kundenkontakt zum Alltag gehört, kann es von Vorteil sein, ein professionelles Bewerbungsbild im Lebenslauf zu inkludieren. Das betrifft unter anderem die folgenden:

  • Verkauf
  • Gastronomie
  • Kundenservice
  • Management in verschiedenen Bereichen und Branchen

Alle Stellen mit direktem Kundenkontakt erfordern eine saubere Optik sowie ein professionelles Auftreten mit dem Tätigkeitsfeld beziehungsweise der Branche entsprechender Kleidung. Hier sind nicht nur die Qualifikationen und Kenntnisse, sondern auch das Erscheinungsbild ausschlaggebend, wenn es darum geht, den passenden Kandiaten zu finden.

Wichtig: Entscheidest du dich für ein Foto im Lebenslauf, dann muss dieses gewissen Standards entsprechen. Es sollte im Idealfall von einem professionellen Fotografen im Fotostudio gemacht worden sein. Schnappschüsse aus dem Urlaub und Selfies sind hier absolut fehl am Platz. 

Nachteile eines Fotos im Lebenslauf

In Deutschland, aber auch in anderen Ländern wie Österreich oder der Schweiz ist es Arbeitgebern untersagt, auf ein Foto auf Bewerbung oder Lebenslauf zu bestehen. Das hat seinen guten Grund: Entsprechend der Tatsache, dass der erste Eindruck zählt, kann ein Foto nämlich auch dazu führen, dass Kandidaten und Kandidatinnen aufgrund ihres Äußeren abgelehnt werden – auch wenn das die meisten Arbeitgeber abstreiten werden. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, wurde ein entsprechender Passus im Gleichbehandlungsgesetz verankert. 

Möchtest du trotzdem ein Foto in den Lebenslauf einfügen, entscheidest dich aber für ein Bild von schlechter Qualität, dann ist das eher nachteilig. Dein Ziel sollte es immer sein, dich von deiner besten Seite zu zeigen, und zwar nicht nur, was den Inhalt deiner Bewerbung anbelangt, sondern eben auch in Sachen Erscheinungsbild.

Ein weiterer Nachteil: Foto auf dem Lebenslauf kann wertvollen Platz wegnehmen. Wenn du eine umfangreiche Vita hast, kann es daher sinnvoll sein, auf das Bild zu verzichten, um die Länge von zwei DIN A4-Seiten nicht zu sprengen.

Expertentipp:

Es gibt durchaus Branchen und Betriebe, die einen Lebenslauf ohne Foto bevorzugen oder wo Fotos in den Bewerbungsunterlagen unerwünscht sind. Unser Tipp ist es daher, die Stellenanzeige genau durchzulesen, denn hier wird meistens angegeben, ob ein Lebenslauf mit oder ohne Foto gewünscht wird. Im Zweifelsfall kannst du immer beim Arbeitgeber oder der Personalvermittlung anrufen und nachfragen.

Tipps für dein Lebenslauf-Foto

Bewerber, die sich für ein Foto im Lebenslauf entscheiden, sollten einige Punkte beachten, wenn es um die Wahl einer geeigneten Aufnahme geht. Nicht verwendet werden sollten, wie bereits erwähnt, Schnappschüsse aus dem Urlaub oder Selfies, und dasselbe gilt für:

  • Unscharfe Fotos
  • Gescannte oder ausgedruckte und aufgeklebte Fotos
  • Fotos aus dem Automaten

Wer weder einen Fotografen noch ein Fotostudio aufsuchen oder sich diese nicht leisten möchte, kann selbstverständlich auch ein selbst aufgenommenes Lebenslauf-Foto verwenden, die Qualität von Digital- und Handykameras wird immerhin zunehmend besser. Jedes moderne Smartphone ist mittlerweile mit einer hochwertigen Kamera ausgestattet, die in Sachen Qualität mit einer professionellen Kamera mithalten kann. Falls du eine gute Kamera besitzt, solltest du aber diese der Handykamera vorziehen, da sie doch  noch einige Möglichkeiten mehr bietet, beispielsweise, was das Licht oder den Fokus betrifft. 

Um sicherzustellen, dass die Qualität passt, haben wir hier einige Tipps und Hinweise zusammengestellt, an denen du dich orientieren kannst.

Neutraler Hintergrund und gute Beleuchtung

Achte auf einen neutralen Hintergrund, wie etwa eine weiße Wand oder eine Betonmauer. Die Farbe sollte allerdings nicht zu dunkel sein. Wählst du ein Bücherregal oder eine Wand mit vielen Bildern als Hintergrund, dann sorgt das für Unruhe und lenkt von dir ab.

Versuche so weit wie möglich mit natürlichem Licht zu arbeiten, in dem du dich von deiner besten Seite präsentieren kannst – neben einem Fenster bei Tageslicht oder im Freien gegen eine Hausmauer. Nimmst du dein Foto für den Lebenslauf unter freiem Himmel auf, dann vermeide die mittägliche Sonne, denn diese sorgt für harte Kontraste. Dasselbe gilt für direktes Licht.

Freundliches Auftreten und die richtige Haltung

Bitte lächeln: Ein freundlicher Gesichtsausdruck ist die halbe Miete. Wenn du verbissen in die Kamera schaust, dann wirkt das eher abweisend und macht keinen guten Eindruck. Versuch daher zu lächeln, ohne deine Natürlichkeit zu verlieren.

Auch wenn du kein Ganzkörperfoto verwenden solltest, ist die richtige Haltung entscheidend. Am besten stehst du leicht seitlich und mit dem Kopf direkt  zur Kamera gedreht. Vermeide es, zu sitzen, sei entspannt und lass die Schultern locker. 

Passendes Outfit und Styling

Achte auf ordentliche und saubere Kleidung und einen guten Sitz von Frisur und Make-up. Wenn du dir nicht sicher bist, was du am besten anziehen solltest, dann überleg dir, wie du zum Vorstellungsgespräch erscheinen würdest. Wähle ein ähnliches Outfit oder Kleidung, die du auch im beruflichen Alltag tragen würdest. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst.

Am besten wählst du eine schlichte Garderobe, die zum angestrebten Job passt und von den Farben her eher dezent gehalten ist, wobei sich ein weißes Hemd vor weißem Hintergrund nicht gut macht. Das Make-up sollte möglichst natürlich sein und die Haare frisch gewaschen.

Der richtige Bildausschnitt und ideale Lebenslauf-Foto Größe

Damit dein Gesicht im Lebenslauf-Bild richtig zur Geltung kommt, solltest du ein klassisches Porträtfoto verwenden und Ganzkörperaufnahmen vermeiden. Du kannst entweder nur den Kopf, Hals und Schulteransatz oder auch etwas mehr vom Oberkörper zeigen – je nachdem, womit du dich wohler fühlst.

Wichtig ist, dass du im Mittelpunkt stehst und nicht ein Bild verwendest, das erkennbar aus einem Gruppenfoto herausgeschnitten oder übermäßig mit Photoshop bearbeitet wurde. Für das Foto im Lebenslauf gilt bei der Größe: 4,5 cm Breite mal 6,5 cm Höhe beizheungszweise 531 mal 709 Pixel.

Gute Lebenslauf-Foto-Beispiele findest du übrigens in den Lebenslauf-Vorlagen auf CVwizard. Hier findest du beides, nämlich Muster für den Lebenslauf mit Bild, aber auch für den Lebenslauf ohne Foto eine passende Vorlage. 

Wenn du ein Foto für den Lebenslauf verwendest, dann versuche, dich von deiner besten Seite zu zeigen, nämlich jener, von der du dir selbst am besten gefällst.

Fazit: Foto im Lebenslauf – ja oder nein?

Ob ein Lebenslauf mit oder ohne Foto gemacht werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab und es gibt keine Regel, die für alle Bewerbungen gilt. Am besten ist es, von Fall zu Fall abzuwägen. Im Zweifel kann die Lebenslauf-Vorlage ohne Foto erstellt werden – das Bewerbungsbild lässt sich dann immer individuell noch einfügen, falls erforderlich oder gewünscht. Dabei solltest du allerdings darauf achten, dass das Format beziehungsweise Layout nicht durcheinander gerät und das Foto zum gewählten Design passt.

Auf CVwizard findest du für den Foto-Lebenslauf ebenso Vorlagen wie für einen Werdegang, der ohne Bild auskommt. Du hast die Wahl zwischen verschiedenen Designs und kannst erst einmal ohne Foto beginnen und dieses später einfügen oder umgekehrt. Entscheidend ist, dass du dich für die richtige Qualität entscheidest, damit du Erfolg bei der Bewerbung hast.

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Christina Leitner
Christina Leitner
Autorin
Christina Leitner, freiberufliche Journalistin und Texterin, gibt ihre langjährige Erfahrung im Bewerbungscoaching in Form praktischer Tipps und leicht lesbarer Artikel an Jobsuchende – vom Absolventen bis zur Wiedereinsteigerin – weiter.

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